Ruhender Verkehr am IAA Mobility Austragungsort München

München als Mobility Hotspot Deutschlands

 

Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) hat ihren langjährigen Standort in Frankfurt verlassen und ist nun im Mobilitätshotspot München zu finden. Die IAA heißt mittlerweile IAA Mobility und soll alle Facetten der Mobilität präsentieren. Das neue Konzept der IAA Mobility versteht sich nun als Plattform für Mobilität und nicht mehr als Messe. Diese Verlagerung nach München spiegelt die wachsende Bedeutung von München als Standort für Mobilitätsinnovationen wider. München, als Heimatstadt renommierter Automobilhersteller, Technologieunternehmen und Start-ups im Mobilitätssektor, bietet die ideale Plattform für die Präsentation und Diskussion zukunftsweisender Konzepte.

Im Rahmen dessen haben wir Parkhausbetreiberinterviewt, die Parkgaragen, Mobility Hubs oder Parkflächen in und um München bewirtschaften und besitzen. Der ruhende Verkehr, also das Parken, wird oft beim Thema Mobilität von Morgen vergessen. Die Betreiber, mit denen wir uns unterhielten, sind große Player in der Parken-Branche und wichtige Trendsetter, was Innovation und Ideen angeht.  

Bekannt für ihre smarten Werbeplakate als auch für ihre smarten Parkhäuser – die Park One GmbH gehört zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen in Deutschland sowie Europa und besteht bereits seit 10 Jahren. Mit 34 Standorten in ganz Deutschland sind sie längst ein attraktiver Player. Auf ihrer Website haben sie sogar Online-Video-Parkworkshops veröffentlicht, die wertvolle Tipps zum Einparken geben, wobei wir wieder beim Thema smarter Werbung wären. 

Die Parkwerk GmbH ist im urbanen Kreativquartier Werksviertel-Mitte angesiedelt. Das Quartier bietet BesucherInnen einen Ort für Kunst, soziales Engagement und Unterhaltung. An diesem Ort sind drei unterschiedliche Parkstandorte zu entdecken, die gelegentlich sogar Teil einer Kunstaustellung werden können. 

Wir wollten mehr darüber erfahren, wie sich die Parkhausbetreiber selbst im Münchner Mobilitätsgefüge positionieren und wie sie die Aufmerksamkeit rund um die IAA Mobility für ihre eigene Entwicklung genutzt haben. 

 

Ein Blick auf die Visionen führender Parkhausbetreiber 

 

  1. Wie bewerten Sie die aktuelle Mobilitätslandschaft in München? Angesichts der vielfältigen Verkehrsoptionen, von traditionellen Fahrzeugen bis hin zu E-Scootern und Ride-Sharing-Diensten, wie nehmen Sie die sich verändernde Mobilitätslandschaft wahr?  

    Parkwerk: Das Angebot in der Metropolregion München ist besonders variantenreich. Die Vernetzung schreitet von Jahr zu Jahr voran und neue Ideen machen den Wechsel zwischen den verschiedenen Mobilitätsformen immer einfacher. Generell ist die Mobilitätslandschaft seit dem 19. Jahrhundert in einem stetigen Wandel. Dieser Wandel ist nicht nur wegen der globalen Auswirkungen des Verkehrs notwendig, sondern auch wegen der Auswirkungen auf lokaler Ebene. München war im Jahr 2022 erneut die Stadt mit den meisten Staus in Deutschland. Daher müssen neue Ansätze gefunden werden, um das Potenzial hinsichtlich der Geschwindigkeit und der Entschlossenheit auszuschöpfen.  

    Park One: Für die Menschen, die direkt in München leben, gibt es neben dem eigenen Auto immer mehr Alternativen der Fortbewegung. Die Bemühungen, mehr Raum für Lebensqualität im Stadtbild zu schaffen, beispielsweise durch die Einführung von Begrünung, Außengastronomie, Spielplätzen, öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Bereichen für RadfahrerInnen und RollerfahrerInnen, finde ich hervorragend. Irgendwann wird auch der Zeitpunkt kommen, an dem sich Car-Sharing, Ride-Hailing und ähnliche Konzepte für KundInnen und BetreiberInnen als vorteilhaft erweisen werden. Sehr wahrscheinlich wird auch eines Tages der Punkt kommen, an dem die Zulassungszahlen von Autos nicht mehr weiter ansteigen werden. Für alle, die auch in Zukunft auf ihr eigenes Auto angewiesen sind, sei es ein Elektro- oder ein Benzinfahrzeug, bieten wir in unseren Garagen in München ausreichend Platz zum Parken und Aufladen. 
     

  2. München ist ein wichtiger Standort für Mobilitätsinnovationen. Welche Erwartungen hatten Sie an die IAA Mobility hinsichtlich der Steigerung der regionalen Mobilitätsinnovationen?  

    Park One: Das Format der IAA Mobility, die mitten in der Stadt und inmitten der Mobilitätsprobleme stattfindet, ist aus meiner Sicht sehr sinnvoll. So können auch alternative Mobilitätsformen neben dem Auto in den Vordergrund gerückt werden. Es ist zu hoffen, dass sich damit auch einige Fronten, wie sie auf der IAA Mobility in München zu beobachten waren, aufweichen lassen. Schließlich wollen alle Beteiligten – StadtplanerInnen, MobilitätsanbieterInnen, Automobilhersteller und auch Parkhausbetreiber – dasselbe: eine noch lebenswertere Stadt auf dem Weg zur Klimaneutralität. 

    Parkwerk: Die IAA Mobility sollte der politischen Landschaft in München aufzeigen, was möglich ist. Auf diese Weise kann sie schneller und mutiger eine klare Linie verfolgen. Eine konsequente Umsetzung gesetzlicher Vorgaben und sinnvoller Ansätze ist von großer Bedeutung. Nur so haben die Innovationen, die auf der IAA Mobility gezeigt werden, die Chance, alle VerkehrsteilnehmerInnen zum Nachdenken anzuregen und die Mobilität nachhaltig zu verändern. 

  3. Parkhäuser können manchmal Schauplatz unerwarteter Ereignisse werden. Was war das Kurioseste, was sich in einem Ihrer Parkhäuser abgespielt hat?  

    Parkwerk: Da gibt es viele Anekdoten. Der Feueralarm durch einen zu dicken Joint, das automatische Fahrzeug, das selbstständig durch die Schranken fährt und die stehengelassenen Einnahmen eines Nachtclubs direkt neben dem Kassenautomaten sind nur einige der Highlights, die wir erlebt haben.  

    Park One: Das negativste Ereignis, das uns in den vergangenen 15 Jahren bei mehr als 100.000 monatlichen Parkvorgängen widerfahren ist, war der Diebstahl von Skiern aus dem unverschlossenen Auto-Skiständer eines unserer Kunden. Wir haben aber auch schon viele positive Kuriositäten erlebt, von Kunstausstellungen in Tiefgaragen bis hin zu Betriebsfesten auf Parkdecks. 

  4. Die IAA Mobility zog eine breite Palette von Fachleuten und Enthusiasten aus der Mobilitätsbranche an. Welche Bedeutung hatte die IAA Mobility für Sie als Parkhausbetreiber? Wie nutzten Sie diese Gelegenheit, um Ihre Parkhäuser als wichtigen Bestandteil der Gesamtmobilität Münchens zu präsentieren?  

    Park One: Während der IAA Mobility verzeichneten wir eine starke Nachfrage nach unserem Angebot. Sehr viele Hersteller, auch zunehmend aus Asien, benötigen sichere und saubere Abstellmöglichkeiten für ihre Vorführfahrzeuge. In Kooperation mit Hotels bieten wir den Herstellern vor, während und nach der IAA Mobility ein umfangreiches Serviceangebot an. Eine unserer Garagen in München diente als „Showcase“ für das von uns vorgestellte autonome Parken. Insgesamt sind wir davon überzeugt, dass Garagen einen wichtigen Teil dazu beitragen, die Lebensqualität am Straßenrand deutlich zu erhöhen. Aus diesem Grund begrüßen wir die neuen Denkansätze, die durch das neue Format der IAA Mobility gefördert werden. 

    Parkwerk: Die IAA Mobility hat uns gezeigt, was in den nächsten Jahren auf uns zukommen wird. So können wir schon heute mitdenken und uns auf mögliche Entwicklungen einstellen. Als Mitglied der Unternehmensfamilie Werksviertel-Mitte haben wir uns sehr über die vielen internationalen Gäste gefreut, die während der IAA Mobility in unserem Quartier zu Gast waren. Für den Besuch des Messegeländes oder der City war die unmittelbare Nähe zum Ostbahnhof ein enormer Standortvorteil. Sie erleichterte den Umstieg vom eigenen Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel. Dies hat zur Entlastung der Zufahrtsstraßen zur Messe und in die Innenstadt beigetragen. Durch unsere verkehrsgünstige Lage fungierten wir auch als Mobility Hubs , um das Auto sicher abzustellen und die Umgebung sowie die umliegenden Stadtteile zu Fuß, mit dem E-Scooter oder dem Fahrrad zu erkunden. 

  5. Die IAA Mobility hat sich nach München verlagert, um den Fokus auf Mobilitätsinnovationen zu legen. Inwiefern tragen Sie als Parkhausbetreiber ebenso dazu bei?  

    Parkwerk: Wir haben mit Scheidt & Bachmann Parking Solutions und evopark zwei Partner, um die Parkvorgänge immer weiter zu digitalisieren und komfortabler zu gestalten. Kunstaktionen und Audioinstallationen wie unser Vogelgezwitscher tragen darüber hinaus zu einem neuen Tiefgaragenerlebnis bei. 

    Park One: Gemeinsam mit der Stadt München führen wir ein Pilotprojekt zur umweltfreundlicheren Paketzustellung durch. An einigen Standorten in München stellen wir auch Fahrräder zur Verfügung, mit denen KundInnen bequem zum Odeonsplatz und zu anderen Zielen fahren können. Unsere Elektroroller stehen vor jeder unserer Münchner Garagen zur Verfügung. 

  6. Nachhaltige Mobilität war ein zentrales Thema auf der IAA Mobility. Wie tragen Sie zur Förderung nachhaltiger Mobilität bei? Können Sie uns Einblicke geben, wie Ihre Parkhäuser umweltfreundliche Mobilitätsoptionen unterstützen und was Sie in diesem Bereich für die Zukunft geplant haben? Inwiefern spielt evopark hier eine Rolle?  

    Parkwerk: Den größten Beitrag leistet unsere runderneuerte und zuverlässige Ladeinfrastruktur. Durch die Abgabe von Ökostrom, an unseren 12 Ladepunkten in der Tiefgarage, konnten in nur gut einem Jahr über 100t an CO2-Emissionen eingespart werden. Eine Skalierbarkeit war von vorherein mitbedacht und der weitere Ausbau ist bei uns fest eingeplant. Bezüglich des Parkens unterstützt uns evopark durch fortlaufende digitale Innovationen. Wir sparen uns bei den digitalen Parkvorgängen das Papier für Tickets und Quittungen sowie das gesamte Bargeldhandling zu 100%. Das hilft nicht nur uns, sondern schont auch die Umwelt.  

    Park One: Die E-Mobilität steht bei uns immer mehr im Vordergrund. Wir haben die Anzahl der Ladepunkte in unseren Garagen dieses Jahr verdreifacht. Hier bieten wir sehr faire Tarife und Bezahlmodelle an. Mittels Kennzeichenkameras und der Kooperation mit evopark können wir in den meisten Garagen auf Parktickets aus Papier verzichten. Mit Hilfe von evopark und den angebotenen Kooperationsmöglichkeiten, können sich viele Kunden jetzt sogar den Weg zum Kassenautomaten sparen. Automatisch und digital werden Parkgebühren abgerechnet – teilweise sogar über Schnittstellen direkt im Auto. In Berlin kann beispielsweise nun dasselbe Zahlungssystem für gebührenpflichtige Stellplätze auf der Straße und in unseren Garagen genutzt werden. Ohne evopark wäre dies nicht möglich. 

  7. Abschließend nun zu einem anderen wichtigen Thema: wenn es um die Fußballwelt in München geht, sind die Herzen oft in zwei Lager geteilt. Schlägt Ihr Herz mehr für den FCB oder für 1860?  

    Parkwerk: National blau, international rot. 

    Park One: Die Basketball Mannschaft des FCBs und die Skimannschaft der Löwen 😉! 

Die IAA Mobility hat München als Mobilitätshub erobert. Wir sprachen mit Parkhausbetreibern, die nicht nur sichere Parkmöglichkeiten bieten, sondern auch die nachhaltige Mobilität in der Stadt fördern. Sie setzen auf umweltfreundliche Initiativen wie Ökostrom und den Ausbau von Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Die Parkhausbetreiber unterstreichen die Bedeutung der IAA Mobility für die Förderung nachhaltiger Mobilität. Sie betrachten sich als einen entscheidenden Baustein für eine innovative und zukunftsfähige Mobilität und sind gespannt auf die kommenden Entwicklungen – das sind wir auch! Danke an Park One und Parkwerk für den tollen Austausch!  

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